Anfang September starteten wir eine 4-tägige Polenreise. Von Cottbus aus ging es über Frankfurt/Oder mit dem Zug nach Kattowitz. Dort angekommen wurde zunächst im Hotel eingecheckt und dann weiter nach Sosnowiec.
Dies ist eine Großstadt mit Knapp 200.000 Einwohnern vor den Toren von Kattowitz und gegen den dort ansässigen Verein Zagłębie sollte das nächste Testspiel der Lausitzer Füchse stattfinden. Gespielt wurde im Stadion Zimowy, welches Teil des Arcelor Mittal Parks ist, einem niegel-nagel-neuen Veranstaltungszentrum mit Fussballstadion, Mehrzweck- und eben Eishalle. Der gesamte Komplex wirkt schon recht beeindruckend. Da haben die polnischen Sportfreunde in Sosnowiec ordentlich geklotzt, wenngleich das Fussballstadion für ein eine Drittligisten mit einer erweiterbaren Kapazität von 10600 Plätzen etwas überdimensioniert erscheint. Allerdings sollen damit sicherlich auch höhere Ambitionen untermauert werden.
Pünktlich zum Spiel traf, anders als letztes Jahr in England, der Füchsefanbus ein und so konnte mit ganz ordentlichem Auswärtssupport gestartet werden.
Im Spiel zeigte sich schnell, dass die polnische Eishockeyliga, sicherlich auch bedingt durch zahlreiche Importspieler, in den letzten Jahren an Qualität gewonnen hat. Die Füchse mussten sich ordentlich wehren, der erst 18-jährige Lennart Neiße konnte aber im ersten Drittel seinen Kasten sauber halten. Im zweiten Drittel legten dann die Gastgeber jedoch mit 2 Überzahltoren vor. Im letzten Abschnitt schafften es dann auch die Füchse auf´s Scoreboard. Die zweimaligen Anschlusstreffer beantwortete polnische Mannschaft jedoch jeweils postwendend. Ein Emptynetter sorgte dann für den Endstand und den verdienten Sieg der Mannschaft von Zagłębie Sosnowiec. Insgesamt war es jedoch ein gelungener Test und auch das Drumherum stimmte. Es gab keine Fantrennung und so konnte in entspannter Atmosphäre auch Kontakt zum Heimpublikum aufgenommen werden. Und auch das Catering war OK. Von Biernotstand, wie noch bei der letzten Eishockereise nach Polen, konnte keine Rede sein.
Nach dem Spiel fuhren wir schnell zurück nach Kattowitz, wo der Abend bei ein paar weiteren Kaltgetränken ausgeklungen ist.
Am nächsten Tag stand die ca. 20 Kilometer lange Reise nach Oswiecim (Auschwitz) auf dem Programm. Für den Vormittag hatten wir einen geführten Besuch in der KZ-Gedenkstätte gebucht. Einen ausführlichen Bericht darüber erspare ich mir jedoch, das passt hier nicht hin. Nur so viel. Man sollte es mal gesehen haben.
Nachmittags stand dann das Spiel bei Unia Oswiecim an und hier erwartete uns der absolute Kontrast zum Vortag. Die Eishalle dort wurde im Jahr 1965 eröffnet und damals war das sicherlich ein modernes Bauwerk. Nur hat sich seitdem nicht viel getan und mittlerweile ist das alles etwas baufällig. Der positive Effekt ist allerdings, dass durch die Dachkonstruktion mit Wellblech eine, zumindest für Sportveranstaltungen, gute, laute Akustik vorherrscht. Nicht so schön war die konsequent umgesetzte Fantrennung. Der Gästeblock wurde während des gesamten Spiels von einer Postenkette VoPo´s bewacht und danach mussten wir auch noch ein Weilchen auf den Auslass warten. Wenigstens zeigten sich die Gastgeber bei der Getränkeversorgung kreativ. Da im Gästeblock kein Imbissstand geöffnet war, schafften die einheimischen Caterer volle Getränke in Plastekisten herbei und verkauften dann direkt im Block.
Unia ist in Polen im Moment eines der stärksten Teams und spielte in der abgelaufenen Saison in der CHL, unter anderem gegen die Eisbären (möglicherweise ist die Fantrennung auf deren letztjähriges Gastspiel dort zurückzuführen…). Die Füchse hatten im ersten Drittel arge Probleme und lagen folgerichtig 0:2 zurück. Im zweiten Abschnitt steigerte sich unser Team dann aber ganz gehörig, schaffte den Anschlusstreffer und durfte einige Male sogar am Ausgleich schnuppern. Im letzten Drittel zog Unia die Zügel noch mal an und stellte den 6:2 Endstand her, wobei 2 Treffer bei gezogenem Torwart zustande kamen. Es war gegen einen starken Gegner für die Füchse definitiv ein Spiel zum Lernen und somit auch wieder ein guter Test.
Zurück in Kattowitz gab es nach gewohntem Muster wieder ein paar Absacker auf der dortigen Partymeile.
Am Samstag haben wir dann erstmal Kattowitz ein wenig erkundet. Das war aufgrund des engen Terminplans vorher noch nicht möglich gewesen erfolgte allerdings eher ziellos. Immerhin von außen konnten wir den Spodek, in dem zu der Zeit die Basketball EM stattfand, besichtigen.
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